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Definition von Nachhaltigkeit

Das Thema Nachhaltigkeit nimmt im öffentlichen Diskurs und in der Politik immer mehr Raum ein. Deshalb sollten Unternehmen ihre Geschäftsprozesse nachhaltiger gestalten. Was der Begriff Nachhaltigkeit überhaupt bedeutet, wird im folgenden Artikel näher beschrieben.

Der Begriff Nachhaltigkeit hat viele verschiedene Definitionen, von denen die ersten bis in das achtzehnte Jahrhundert zurückreichen. Erstmals erwähnt wurde sie im Zusammenhang mit kontinuierlicher, beständiger und langfristig angelegter Forstwirtschaft durch von Carlowitz1 und beschränkte sich in den darauffolgenden Jahren auf diesen Bereich

In der jüngeren Vergangenheit wurde der Begriff jedoch adaptiert und auf andere Bereiche ausgedehnt. Der Duden beschreibt die Nachhaltigkeit neben der forstwirtschaftlichen Definition als „Prinzip, nach dem nicht mehr verbraucht werden darf, als jeweils nachwachsen, sich regenerieren, künftig wieder bereitgestellt werden kann“, wodurch die Beschränkung des Begriffs Nachhaltigkeit auf die Forstwirtschaft gelöst ist. 

Neben dieser Definition existiert eine Vielzahl weiterer Begriffsbestimmungen, die besonders seit dem Ende des letzten Jahrhunderts in ihrer Zahl gewachsen ist. Laut Filho (2017) kann die Bedeutung der Nachhaltigkeit in vier Bausteine aufgeteilt werden. Der erste beinhaltet die intra- sowie die intergenerative Gerechtigkeit. Intragenerativität bezieht sich hier auf die Unterscheidung zwischen Industrie- und Entwicklungsländern und intergenerativ auf die Rücksichtnahme auf zukünftige GenerationenDiese zeitliche Komponente wurde im Jahr 1987 von der Weltkommission für Umwelt und Entwicklung der Vereinten Nationen, welche auch „Brundtland-Kommission“ genannt wird, näher erläutert. 

Darin wird definiert: „Nachhaltige Entwicklung ist eine Entwicklung, die die Bedürfnisse der Gegenwart befriedigt, ohne zu riskieren, dass künftige Generationen ihre eigenen Bedürfnisse nicht befriedigen können“5.

Der zweite Baustein beschreibt den integrativen Aspekt6. Dieser besagt, dass Nachhaltigkeit aus drei Säulen, die auch als Dimensionen oder Triple Bottom Line (TBL) bezeichnet werden, besteht: Der ökologischen, der ökonomischen und der sozialen Säule. Innerhalb dieses Bausteins wird wiederum zwischen starker und schwacher Nachhaltigkeit unterschieden. Bei schwacher Nachhaltigkeit ist eine Substitution zwischen den drei Säulen ökologische, soziale und ökonomische Nachhaltigkeit gestattet. Eine niedrigere soziale Nachhaltigkeit kann hierbei von starker ökonomischer Nachhaltigkeit aufgewogen werden. Wird dem Prinzip der starken Nachhaltigkeit gefolgt, ist eine Substitution von Naturkapital durch menschengemachtes Kapital nicht möglich6

Der dritte Baustein bezweckt den Erhalt der natürlichen Ökosysteme. Dies wird in diesem Baustein durch einen verringerten Einfluss des Menschen auf die Umwelt sowie einen reduzierten Ressourcenverbrauch erreicht.  Der vierte Baustein zielt auf die Wahrung des Lebensraums auf dem Planeten Erde ab, wobei hier die Mittel zum Erreichen dieses Ziels keine Rolle spielen4.